
Jürgen Ellwanger
500 Jahre Weintradition – Barrique-Pionier im Remstal
Im Remstal pflegt die Familie Ellwanger seit 1514 ihre Weinberge. Als Barrique-Pioniere Württembergs (HADES-Gründungsmitglieder) verbinden sie jahrhundertealte Tradition mit innovativem Geist. Heute zählt das VDP-Weingut zu den Spitzenbetrieben, wo charakterstarke Weine mit authentischer Handschrift entstehen.


Bodenständig und visionär: Ellwanger verbindet 500 Jahre Tradition mit Barrique-Pioniergeist im Remstal.
Blickt man auf die Geschichte des Weinguts Jürgen Ellwanger, spürt man 500 Jahre gelebte Weinleidenschaft: Schon 1514 legte ein Vorfahr Nikodemus Ellwanger den Grundstein in Großheppach. 1949 gründete Gottlob Ellwanger offiziell das heutige Weingut, und mit Sohn Jürgen zog rasch frischer Wind ein. Unter Jürgens Regie wuchs das Familiengut beständig – und brachte zugleich eine kleine Revolution ins Remstal: Gemeinsam mit vier Kollegen hob er 1986 die Studiengruppe HADES* aus der Taufe, eine Initiative, die den Barrique-Ausbau in Württemberg etablierte. Was Kritiker zunächst belächelten, führte bald zu preisgekrönten Weinen (u. a. mehrfacher Sieger beim Deutschen Rotweinpreis) und festigte Ellwangers Ruf als Spitzenweingut. Schon 1995 wurde das Haus in den renommierten VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) aufgenommen – als eines der ersten der Region.
Heute leiten Jörg Ellwanger (Kellermeister) und sein Bruder Felix gemeinsam mit Jörgs Frau Sylvia das Familienweingut in der nächsten Generation. Auf 26 Hektar Rebfläche, verteilt über fünf Gemeinden im Remstal, gedeihen zahlreiche Rebsorten. Tradition verstehen die Ellwangers dabei als Verantwortung, nicht als Stillstand: Sie bauen Trollinger, Lemberger und Riesling mit besonderer Hingabe an; doch auch internationale Varietäten wie Merlot oder Syrah bereichern das Portfolio. Im Keller setzt Jörg auf schonende Verarbeitung, Zeit und Gefühl – immer mit dem Ziel, den Charakter der Lage und Rebsorte unverfälscht ins Glas zu bringen.
*Noch ein Wort zu HADES: Die HADES-Weine sind das Ergebnis einer wegweisenden Initiative, die 1986 von fünf schwäbischen Weingütern ins Leben gerufen wurde, darunter das Weingut Jürgen Ellwanger. Diese Gruppe, die sich "Studiengruppe Neues Eichenfass" nannte, setzte sich zum Ziel, den Ausbau von Weinen in neuen Barrique-Fässern aus Eichenholz in Deutschland zu etablieren, eine Praxis, die damals hierzulande wenig verbreitet war.
Der Name "HADES" setzt sich aus den Initialen der beteiligten Weingüter zusammen:
H: Weingut Fürst Hohenlohe Oehringen
A: Weingut Graf Adelmann
D: Weingut Drautz-Able
E: Weingut Jürgen Ellwanger
S: Weingut Sonnenhof
Im Einklang mit der Natur.
Nach dem Motto „Qualität entsteht im Weinberg und der Weinberg ist Natur“ werden die Reben so naturnah wie möglich gepflegt. Das bedeutet: artenreiche Begrünung, Verzicht auf synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel, Förderung der Bodenfruchtbarkeit und viel Handarbeit. Seit 2013 wirtschaftet das Weingut zudem nach zertifizierten Nachhaltigkeitsstandards (FairChoice) und hat seinen CO₂-Fußabdruck deutlich gesenkt – unter anderem durch Ökostrom, Solarenergie und Kompensation unvermeidbarer Emissionen.
Ehrlich und unverfälscht.
Im Weingut Ellwanger gilt: Keine Show, kein Chi-chi – hier zählt die ehrliche Substanz. „Wein wird im Weinberg gemacht“ lautet die Devise, dementsprechend behutsam und geradlinig ist die Kellerarbeit. Lieber dem Wein Zeit geben als mit Technik nachhelfen, heißt die Maxime. Modische Eintagsfliegen oder pompöse Effekthascherei sucht man vergebens – stattdessen steht die unverfälschte Ausdruckskraft von Rebsorte und Terroir im Vordergrund. Diese unprätentiöse, aufrichtige Philosophie spürt man in jedem Glas: Ellwanger-Weine beeindrucken nicht durch laute Töne, sondern durch ihre authentische Charakterstärke und Balance.
Aus Liebe zu Land und Leuten.
Als fest in der Region verwurzelter Familienbetrieb engagiert sich das Weingut Ellwanger auch über die eigenen Rebzeilen hinaus. Aus Liebe zu Land und Leuten bringen sich die Ellwangers bei regionalen Wein-Events, Verbänden und kulturellen Projekten ein und teilen Wissen sowie Leidenschaft großzügig mit Kollegen und Nachwuchswinzern. Die gelebte Gastfreundschaft im Weingut – von offenen Verkostungen bis zur herzlichen Beratung – spiegelt ihre soziale Ader wider. Ob durch die Unterstützung örtlicher Initiativen oder die Bewahrung traditioneller Weinbergsfeste: Die Ellwangers zeigen, dass Weinbau nicht nur ein Wirtschaftszweig ist, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe, die Menschen verbindet.
«Wein verhält sich im Keller wie ein Edelstein - je mehr daran geschliffen wird, desto weniger ist er wert.»

Württemberg.
